Die Berliner Pfaueninsel ist UNESCO-Welterbestätte und ein wichtiges FFH-/Naturschutzgebiet. Der Baumbestand zählt zu den bedeutendsten der Region Berlin-Brandenburg und wird von zahlreichen Alteichen geprägt. In den vergangenen Jahren verloren die Gehölze durch ausbleibende Niederschläge und lange Hitzephasen dramatisch an Vitalität. Zu den besonders stark geschädigten Baumarten zählen Eichen und Buchen.
Das 2019 massiv eingetretene Absterben der Buchen setzt sich bis heute fort. Die für das Gartendenkmal bedeutsamen alten Weymouth-Kiefern und Fichten sind kaum noch vorhanden. Durch Hitze und Trockenheit geschwächt, werden die Bäume von verschiedenen Borkenkäferarten befallen. Infolgedessen treten holzzersetzende Pilze auf. Die Bäume müssen daher häufiger auf die Verkehrssicherheit überprüft werden. Zahlreiche Kronenäste vertrocknen und sind zu entfernen. Um Fällungen zu vermeiden, erfolgt die Einkürzung von abgängigen Altbäumen.
Der finanzielle und zeitliche Aufwand für die Baumarbeiten hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Diese Situation ist beispielhaft für viele historische Parkanlagen in Deutschland. Die größte Herausforderung ist es, die aktuell zusammenbrechenden, über mehrere Jahrhunderte entstandenen Parkbilder möglichst „originalgetreu“ aufzubauen. Das ist ein generationsübergreifender Prozess mit bislang offenem Ausgang.
Ein Maßnahmen-Schwerpunkt liegt in der Förderung von aufkommendem Eichen- und Buchenaufwuchs, dem Nachpflanzen von Bäumen mit Sämlingen aus den örtlichen Gehölzbeständen und der Verwendung von ein- bis zweijährigen Gehölzen aus regionalen Forstbaumschulen unterschiedlicher einheimischer Arten mit der Anlage von „Versuchsflächen“ innerhalb der Gehölzareale.
Damit die einzigartigen Garten- und Parkanlagen bleiben, sind fachkundige und in Eigenregie tätige Mitarbeiter unverzichtbar. Diese langwierige Aufgabe erfordert vor allem Geduld – und das ist bekanntermaßen die Tugend des Gärtners.