Die Faszination gehört dazu

FÜNF FRAGEN AN…

Dieter Schnittjer, Vorstandsmitglied im Verband der Baubranche, Umwelt und Maschinentechnik e.V. (VDBUM) und Geschäftsführer der VDBUM Service GmbH

  1. Stellen Sie den VDBUM bitte kurz vor und lassen uns wissen, wie er sich politisch positioniert.
    Der VDBUM ist ein Fachverband für die technischen Abteilungen von Bauunternehmen. Während unsere ordentlichen Mitglieder ausschließlich Einzelpersonen sind, können sich Firmen als Fördermitglieder bei uns engagieren. Darüber hinaus ist grundsätzlich jedes VDBUM-Mitglied eine Führungskraft, die in einem technischen Bereich aktiv ist – das können Meister, Ingenieure, Geschäftsführer oder Vorstände sein. Unsere Zielsetzung als Verband besteht darin, den technischen Leitern in Bauunternehmen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Allerdings sind wir kein politischer Verband – und das ist etwas, das uns auch ein Stück weit auszeichnet.
     
  2. Auf ihrer Website heißt es, dass Sie „die Durchsetzungskraft und Geltung von Maschinenführern in den Betrieben stärken“ wollen. Das ist doch eine politische Forderung?
    Nein, bei dem Punkt geht es darum, dass ein Maschinenführer alle technischen Voraussetzungen erhalten soll, damit er bestmöglich arbeiten kann. Denn eins ist doch klar: Maschinenführer sind immer schon besondere Könner gewesen. Und gerade in Zeiten der Digitalisierung müssen sie ein besonderes Prozessdenken mitbringen anstatt einfach nur ein Loch zu baggern. Ein weiteres VDBUM-Ziel ist es, die Vernetzung von Maschinenherstellern- und -betreibern zu fördern.
     
  3. Wie tun Sie das konkret?
    Wir veranstalten zum Beispiel Arbeitskreise zu ganz bestimmten Themen, zu denen wir auch gezielt Hersteller, Händler und Vermieter einladen. Ein weiterer entscheidender Punkt ist es, den Wissenstransfer zwischen diesen Akteuren zu gewährleisten. Denn wir sind ein
    Weiterbildungsverband zum Wohle unserer Baubranche.
     
  4. Welchen Mehrwert bietet die VDBUM-Mitgliedschaft einem Landschaftsgärtner?
    Wenn GaLaBauer an ihre Baumaschinen selbst warten und reparieren, wenden sie sich gern an uns, und wir helfen ihnen etwa in Fragen der Arbeitssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit weiter. Wir bilden zwar keine Maschinenführer aus, aber auf unserer Akademie lernen beispielsweise Monteure in den Betrieben, wie sie Kompaktbagger, Radlader und Co. korrekt überprüfen. Um in der Fachsprache zu bleiben: Bei uns werden sie zu „befähigten Personen“ für diese Wartungsarbeiten ausgebildet.
     
  5. Stichwort Fachkräftemangel: Gibt es noch genügend junge Leute, die Baggerführer auf der Baustelle werden wollen?
    Das ist in der Tat eine große Herausforderung. Wir müssen den Menschen klar machen, dass die Bauwirtschaft wahnsinnig attraktive Berufe bietet. Das Bild vom Mann, der mit dem Spaten im Dreck steht, ist dank der technischen Entwicklung schon lange überholt. Und Baggerfahren oder einen Stampfer per Fernbedienung zu steuern, hat ja durchaus eine spielerische Komponente – was den jungen Leuten, die durch PC-Spiele und Spielkonsolen geprägt sind, entgegenkommen dürfte. Die technischen Möglichkeiten von Baumaschinen sind doch faszinierend. Diese Faszination gehört zur Baubranche dazu, und die müssen wir auch vermitteln.

Zur Person

Dieter Schnittjer, Jahrgang 1961, ist Vorstandsmitglied des Verbands der Baubranche, Umwelt und Maschinentechnik e.V. (VDBUM) und Geschäftsführer der VDBUM Service GmbH. Schnittjer hat seit seinem Berufseinstieg mit Baumaschinen zu tun und ist seit 2013 Chef der VDBUM Service GmbH. Das Marketingunternehmen betreibt unter anderem die Weiterbildungsakademie für Baumaschinensicherheit und Technik und ist Organisationsbüro für mehr als 300 VDBUM-Veranstaltungstermine im Jahr.

www.vdbum.de