Großer Effizienzgewinn

FÜNF FRAGEN AN…

Klaus Finzel, Leiter Kommunikation bei der Zeppelin Baumaschinen GmbH

Exkurs: Sie sind seit rund drei Jahrzehnten in der Baumaschinenbranche tätig. Welche technologische Entwicklung aus dieser Zeit beurteilen Sie als besonders wegweisend?

Klaus Finzel: Maschinensteuerung, Flottenmanagement und Assistenzsysteme brachten den ganz großen Effizienzgewinn im Einsatz von Bau- und Erdbewegungsmaschinen, sie ermöglichen die optimale Integration in die Bauprozesse und schaffen die Grundlage für die autonome Baumaschine der Zukunft.

Hat sich das gesellschaftliche Bild des Baumaschinenführers seit Ihren Anfangstagen gewandelt?
Die Baumaschinen sind zwar leichter zu bedienen, aber ihre Bedienung ist jetzt deutlich anspruchsvoller. Inzwischen gibt es ja auch definierte Berufsbilder und zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten. Gute Baumaschinen-ührer sind mittlerweile gesuchte Fachleute mit hoher Verantwortung auf der Baustelle.

Die zunehmende Automatisierung macht auch vor der Baubranche nicht Halt. Könnte der Job des Baggerfahrers in zehn, zwanzig Jahren obsolet sein?
Wenn es um das automatisierte zeilenweise Abtragen oder Aufbringen von Material geht oder um den Materialtransport auf definierten Strecken, könnte das eintreffen. Aber eine Kanalbaustelle in dichter Bebauung mit querenden Rohren und Leitungen, womöglich unbekannter Lage, kann ich mir nicht automatisiert vorstellen.

Wie lautet Ihre Erklärung dafür, dass noch immer verhältnismäßig wenige Frauen in der Baubranche arbeiten? Für das Steuern schweren Geräts sind Geschlecht und Statur doch unerheblich.

So ist es, auf den Baustellen und sogar in den Medien findet man inzwischen immer mehr Frauen, die ihren Job am Lenkrad oder Joystick genauso gut erledigen wie Männer. Ich denke, viele Frauen haben den Bau noch nicht auf dem Schirm. Es gibt zwar gute Ansätze, das zu ändern, aber dafür müsste noch viel mehr passieren.

Die bauma 2022 wird Ihre letzte Baumaschinenmesse in Diensten von Zeppelin sein. Mit Ihrer Pensionierung endet gewissermaßen eine Ära. Was werden Sie an Ihrem Job am meisten vermissen?

Die Baumaschinen von Caterpillar sind faszinierende Produkte und immer für interessante und erlebnisreiche Kommunikationsaufgaben gut, nicht umsonst sagt man von begeisterten Kunden und uns Zeppelinern, wir hätten „gelbes Blut“. Das und die tolle Zusammenarbeit mit meinem Team und vielen Kollegen wird mir sicher künftig fehlen.

Zur Person

Klaus Finzel, Jahrgang 1955, hat Maschinenbau an der TU München studiert und arbeitet seit 1990 als Leiter Kommunikation bei der Zeppelin Bau- maschinen GmbH.

zeppelin-cat.de