Insbesondere in Städten sind die Folgen der Klimakrise nach inzwischen vier aufeinanderfolgenden extrem heißen und trockenen Sommern mehr als deutlich spürbar. Gleichzeitig ist hierzulande wie weltweit der Urbanisierungstrend ungebrochen. Innenstädte werden verdichtet, gleichzeitig hält die Versiegelung an den Peripherien und in den Speckgürteln der Agglomerationen beinahe unvermindert an. Urbane Hitzeinseln werden zur konkreten Bedrohung der städtischen Lebensqualität, nicht mehr nur für ältere Bewohnerinnen und Bewohner.
Schwierige Zeiten für Stadtgrün.
Umso wichtiger ist aber vor diesem Hintergrund die maximale Mobilisierung grüner Stadtoberfläche. Insbesondere bei Neubauten müssen alle Gebäudefassaden – also auch die fünfte Fassade, das Dach – als Potenzial für bepflanzte und belebte Strukturen genutzt werden. Dies gilt „asap“ und für alle Gebäudetypen, egal ob im Wohnungsbau, bei Büros, Gewerbe, Industrie oder Infrastruktur.
Kurz: Wir brauchen mehr Häuser mit grüner Haut.
Eine klimaangepasste und wassersensible Stadtentwicklung muss zum Leitmotiv werden. Vegetation ist und bleibt die nachhaltigste Klimaanlage. Dazu ist jegliche Form von Stadtgrün eine Investition mit buchstäblich wachsender Ökosystem-Rendite. Dass dies nicht kostenfrei zu haben ist, leuchtet ein. In der medialen Aufmerksamkeitsökonomie braucht es deshalb konkrete Leuchtturmprojekte, mit denen die grüne Branche die Unabdingbarkeit nachhaltiger Transformation einerseits und ihre ureigene Kompetenz darin andererseits unter Beweis stellen kann. Grüne Vorreiterprojekte, wie der Sankt-Pauli-Bunker auf dem Hamburger Heilig-Geist-Feld, der Dach- und Fassadenbegrünung spektakulär in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, sind aktuell besonders wichtig.
Sie markieren Meilensteine einer Entwicklung, die angesichts der Herausforderungen der Klimakrise immer mehr zur Normalität werden muss.