Licht ist Lebensqualität

FÜNF FRAGEN AN…

Mark Burton-Page, Generaldirektor von Lighting Urban Community International (LUCI)

  1. Worin bestehen die politischen Ziele von LUCI und aus welchen Kreisen rekrutieren sich seine Mitglieder?
    LUCI ist ein internationales Netzwerk von rund 70 Städten, die alle ein Ziel eint: Licht als ein Instrument nachhaltiger Stadtentwicklung zu nutzen. Auch Vertreter der Lichtindustrie und von Forschungsinstituten sind bei uns Mitglied – jene Fachleute also, die bei unserem Kernthema die Ansprechpartner der Städte sind. LUCI dient als Plattform, auf der Wissen ausgetauscht, Partnerschaften geschlossen und Projekte initiiert werden.
     
  2. Die grüne Lobby betont oft, dass ihre politische Agenda auch der Volksgesundheit dient. Als Licht-Lobbyist ist man hingegen Advokat eines Luxusgutes – oder?
    Absolut nicht. Urbane Beleuchtung ist eine essenzielle Komponente der städtischen Infrastruktur. Licht gewährleistet nach Sonnenuntergang nicht nur Sicherheit, sondern ermöglicht auch durch die ganze Nacht hindurch ökonomische Transaktionen und soziale Interaktion. Städte werden so attraktiver und einladender – was sich direkt auf unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität auswirkt.   
     
  3. Sind die grüne Branche und die Licht-Lobby Konkurrenten um die Finanzmittel der Kommunen oder kooperieren sie gezielt?
    Urbane Beleuchtung und grüne Dienstleistungen ergänzen einander als landschaftliche Eckpfeiler unserer Städte. Ein gutes Beispiel dafür findet sich in den nordischen Ländern, in denen es früh dunkel wird. Damit die dortigen Grünräume auch nach der Dämmerung gut nutzbar bleiben, werden sie mit speziellen Lichtlösungen ausgestattet. 
     
  4. Welche kulturellen Unterschiede bestehen bei den Beleuchtungspräferenzen der Menschen auf verschiedenen Kontinenten?
    Beleuchtungskulturen unterscheiden sich definitiv von Kontinent zu Kontinent. Ein Beispiel: Menschen, die nahe am Äquator wohnen, empfangen sehr viel Sonnenlicht. Üblicherweise bevorzugen sie auch in der Nacht eine entsprechend starke Beleuchtung. Ganz anders im Norden, wo eher sanftes Tageslicht herrscht – eine gedimmte Beleuchtung, die dem nahekommt, gilt dort als wünschenswert.  
     
  5. Stehen schon die Events fest, mit denen 2019 für LUCI beginnen wird?
    LUCI organisiert jährlich drei bis vier internationale Konferenzen. 2019 beginnt für uns im niederländischen Rotterdam. Dort findet ein Teil der Veranstaltungsreihe “City under Microscope” statt, die den Teilnehmern die Möglichkeit eröffnet, ein tieferes Verständnis von der Beleuchtungsstrategie einer Stadt zu erhalten.

Zur Person

Mark Burton-Page ist der Generaldirektor von LUCI (Lighting Urban Community International) mit Hauptsitz im französischen Lyon. Burton-Page hat zunächst Politikwissenschaften studiert und an der Universität Paris einen Masterabschluss in Management of Local Authorities erworben. Seine Leidenschaft gilt dem Zusammenspiel von Licht und Stadtentwicklung – dafür bringt er regelmäßig Stadtplaner und Beleuchtungsexperten an einen Tisch, um Wissen und Know-how auszutauschen. 

www.luciassociation.org/