Wir lagern die Probleme nur aus

Ludger Plaßmann (Joh. Redeker GmbH & Co. KG) über den Einsatz von Akku-Technik im GaLaBau.

Ludger Plaßmann mahnt, dass der symbolische grüne Bagger schnell zur Mogelpackung werden kann. Foto: Elnur, Adobe Stock

Mittlerweile gibt es im GaLaBau einen regelrechten Hype um Akku-Geräte. Auf der einen Seite kann ich das gut nachvollziehen. Auch für unsere Mitarbeiter vor Ort, auf den Baustellen ist die Akku-Technik ein absoluter Gewinn – weniger Lärm, Gestank und Gewicht. Allerdings sind Akku-Geräte bei weitem nicht so klima- und umweltfreundlich, wie wir gern glauben wollen.  

Egal ob handgeführte Geräte, Radlader, Mini-Bagger oder in Bezug auf E-Mobilität: Deren Verwendung ist letztlich nur ein Auslagern von Problemen. Das ist in etwa so, als würde man im GaLaBau einen Torfverzicht unterschreiben und dafür Kokosfasern verwenden. Damit würden wir zwar unsere heimischen Moore schonen, das aber nur auf Kosten tropischer Regenwälder, die wir für die Ersatzstoffe roden. Bei der Akku-Technologie greift dieselbe Logik: Der Strom für deren Betrieb muss irgendwo produziert werden – und wenn das, wie bei uns in Hamburg, in Kohlekraftwerken geschieht, sieht man, dass das Gerede vom emissionsfreien Arbeiten Augenwischerei ist. Gesamtökologisch betrachtet verzeichnen wir durch Akku-Geräte tatsächlich höhere Emissionen. Das hat zwei Ursachen: Zum einen ist die Akku-Produktion sehr energieaufwendig, zum anderen weisen Akku-Geräte einen deutlich geringeren Wirkungsgrad als Verbrennungsmotoren auf. Schließlich muss der Strom erst produziert und dann durch die Leitung zum Akku transportiert werden.

Summa summarum werden die Nachteile der Akku-Technik viel zu wenig thematisiert. Wer fragt sich denn ernsthaft, wo und mit welchen Grundstoffen Akkus hergestellt werden. Und was passiert mit Akku-Abfällen? Können die vernünftig recycelt werden? Das mögen unbequeme Fragen sein. Doch wir müssen sie stellen, wenn wir ökologische Probleme nicht nur auslagern, sondern auch lösen wollen.

Zur Person

Ludger Plaßmann, Jahrgang 1963, ist Inhaber und Geschäftsführer der Joh. Redeker GmbH & Co. KG, mit Sitz in Schenefeld bei Hamburg. Seit Anfang 2021 ist der gelernte Landschaftsgärtner Vorsitzender des FGL Hamburg. Bereits seit 2016 ist er zudem als Jurysprecher der bundesweiten Landschaftsgärtner-Cups tätig.

galabau-redeker.de